Travemünder Notizen
Heft 4 / 376 Oktober bis Dezember 2018
03.-06. Juli 2018: Radfahrer, die die Bahnhaltepunkte Lübeck-Travemünde-Hafen und Lübeck-Travemünde-Skandinavienkai mit dem Rad anfahren und dann die Bahn nutzen, können nun in Bike+Ride-Anlagen ihre Fahrräder wettergeschützt abstellen. Vorhanden sind frei zugängliche Stellplätze, sowie Sammelschließanlagen, die online buchbar sind. Es gibt dort ebenfalls die Möglichkeit die Akkus der E-Bikes aufzuladen.
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Die Schafe halten wieder Einzug auf dem Priwall. Zweihundert Artgenossen setzen mit der Fähre über. In ihrem Sommerquartier beginnen sie nun mit der Landschaftspflege.
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Es geht weiter im Fischereihafen. Der Grundstein für die neue Fischerhalle wird gelegt. Im Herbst soll sie fertig sein. Dann sollen die Fischer mit ihren Netzen und Arbeitsgeräten an ihrem endgültigen Standort einziehen können.
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2.308 Stimmen in einem Shantychor. Das reicht laut dem „Rekord-Institut für Deutschland“ (RID) für den Eintrag in das vom RID herausgegebene Buch „Weltrekorde Made in Germany, Österreich, Schweiz“. Der bis dahin bestehende Rekord von 2014 in Dinslaken wurde hier bei uns mit 433 Stimmen überboten.
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13.-15. Juli: Wachstum im Hafen: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 steigern sich die Verladungen am Baltic Rail Gate um 30 Prozent. Auch bei der Verschiffung von Trailern ist eine Steigerung zu verzeichnen: 20 Prozent. Im Bereich der Container lautet die Meldung: 16 Prozent.
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Ein Treffen zweier „alter Damen“ in Travemünde. Feuerschiff „Elbe 1“ und Feuerschiff „Fehmarnbelt“. Die ältere der beiden, die „Fehmarnbelt“, wurde 1908 als Dreimastschoner vom Stapel gelassen. Sie wurde zweimal umgebaut und hatte verschiedene Positionen. Die erste war die Außeneider. Dies war auch ihr erster Name. Ab 1965 war sie – bis zu ihrer Außerdienststellung – im Fehmarnbelt positioniert. Im April 1984 wurde sie außer Dienst gestellt. Die jüngere der Damen wurde 1948 in Dienst gestellt und versah ihren Dienst bis 1988 in der Deutschen Bucht als Ansteuerung und Lotsenversatzstation für die Elbe.
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19.-24. Juli: Eröffnungen: Das Hotel a-ja Resort Travemünde eröffnet seine Türen; mit auch öffentlich nutzbarem SPA-Bereich.
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Die Travemünder Woche wird eröffnet. Bei allerbestem Wetter. Im Hintergrund sieht man die Wasserfontänen des Feuerschiffs, dazu erklingen die Typhons der „Lisa von Lübeck“ und der „Passat“. Bürgermeister Lindenau gibt das traditionelle Signal.
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Das historische Hinweisschild, welches den vom Skandinavienkai aus kommenden Reisenden früher den Weg durch Travemünde wies, wird überarbeitet im Brügmanngarten wieder aufgestellt. Es weist nun von dort ausgehend zu aktuellen Zielen hin. Dank Christian Grobecker aus Travemünde und einiger Sponsoren ist dies gelungen.
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Mit ca. 50 Tonnen Gewicht ist der Kutter Libra wahrlich kein Fliegengewicht für die Hans Ingwersen der DGzRS. Der Kutter braucht wegen Motorschadens aber Hilfe. Nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark, arbeiten die Seenotretter mit dem Technischen Hilfswerk und der Wasserschutzpolizei zusammen. Die Libra wird in den sicheren Hafen verbracht.
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25.-31. Juli: Traditioneller Rotspon Cup: Drei Anläufe braucht es um die begehrte 6 l-Flasche Rotspon zu gewinnen. Beim ersten Anlauf gewinnt Bürgermeister Lindenau. Den zweiten Innenminister Grote. Der dritte muss entscheiden. Er geht an Bürgermeister Lindenau. Das ist übrigens der zweite Versuch des Innenminister Grote. Letztes Jahr verlor er den Cup auch.
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Wir sehen eine totale Mondfinsternis. Experten sagen, mit einer Dauer von 103 Minuten ist es die längste dieses Jahrhunderts. Zu Anfang ist es diesig, aber als der Mond komplett in den Kernschatten tritt, sehen auch wir den Blutmond in seiner ganzen Schönheit.
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In einer wunderbaren lauen Sommernacht geht die 129. Travemünder Woche mit ihrem traditionellen Höhenfeuerwerk zu Ende. An Land und auf dem Wasser genießen viele Menschen dieses Schauspiel.
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Die Thermometer messen 35 °C Lufttemperatur. Die Wassertemperatur wird mit 23 °C angezeigt. Das sind keine Werte vom Mittelmeer. Dies wird am Strand von Travemünde gemessen!
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07.-09. August: Eine Queen bestimmt selbst wann sie kommt und wann sie geht. Da fragt sie nicht das Volk. Die Ufer sind voll mit Menschen und ihren bereit gehaltenen Kameras. Jeder Platz, von dem es sich gut schauen lässt, ist besetzt. Auf dem Wasser Boote aller Größen. Sie hat noch immer eine große Anziehungskraft: Die „Queen Elizabeth“. Mit Verspätung gleitet sie majestätisch – wie auch sonst – durch die Trave zu ihrem Liegeplatz. Auch beim Auslaufen lässt sie sich Zeit. Auch hier Verspätung. Sie absolviert ihr Drehmanöver in angemessener Ruhe und Souveränität. Sie gibt Zeit für viele Fotos. Aus jeder Perspektive. Und dann gleitet sie genauso erhaben wieder durch die Trave zur Mündung, um dann in See zu stechen.
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Das erleben Retter sicherlich nicht alle Tage: Ein angetrunkener Badegast will an der Nordermole in der Ostsee baden. Besorgte Zeugen rufen die Polizei und Feuerwehr. Diese rücken an. Der Mann flieht Richtung Seebrücke. Auf dem Weg dahin reichert er seinen Alkoholpegel durch Zugriff auf alkoholische Getränke anwesender Gäste an. An einem der Badestege geht er wieder in die Ostsee. Ein Mann hilft ihm bis zur Badeinsel. Dort angekommen übernimmt ihn die Hans Ingwersen der DGzRS. Er wird am Badesteg an die wartenden Helfer übergeben. Der Mann kennt aber nur ein Ziel: Die Ostsee. Er will zum Brückenkopf. Dies wird durch ein paar sehr beherzte und bestimmte Handgriffe zum Wohl seiner körperlichen Unversehrtheit verhindert. Der Rettungswagen bringt ihn in die Klinik. Gott sei Dank wird durch aufmerksame Badegäste und dem Einsatz der beteiligten Rettungskräfte Schlimmeres verhindert.
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16.-18. August: Kinoprominenz in Travemünde. Das Open-Air-Kino wird eröffnet. Gast ist Til Schweiger, der nun als Regisseur und Drehbuchautor fungiert. Es wird ein Ausschnitt aus seinem neuen Film „Klassentreffen 1.0“ gezeigt.
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Die DLRG hisst die rote Flagge: Badeverbot. Ein hohes Aufkommen an Feuerquallen ist zu verzeichnen. Es kommt zu vielen Verletzungen. Der Spuk dauert eineinhalb Tage.
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19.-25. August: Zeitlos elegant kommt sie daher. Die MS Silver Wind. Auf ihrem Weg von London über Amsterdam nach Stockholm kommt sie bei uns vorbei. Sie ist ein Schiff der Reederei Silversea Cruises mit Sitz in Monaco. Auf ihr haben 296 Gäste Platz. Ihre Besatzung zählt 222 Crewmitglieder. Sie wurde 1994 in Genua bei der Mariotti-Werft gebaut, Anfang 1995 in Betrieb genommen und fährt unter der Flagge der Bahamas mit Heimathafen Nassau.
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Vierzigjähriges Jubiläum feiert der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer. Er sorgt u. v. a. für die Pflege des Natur- und Vogelschutzgebietes Südlicher Priwall. Ebenso unterhält er das Betreuungs- und Informationszentrum auf dem Priwall, die „Naturwerkstatt Priwall“.
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28.-31. August: Es geht los im Fischereihafen. Die Uferbefestigung wird als Stahlspundwand hergestellt. Bis Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die hinter der Kaimauer liegende Fläche für Fußgänger und Radfahrer, sowie des Anliegerverkehrs sollen dann hergestellt werden.
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Viele unterschiedliche Kreuzfahrtschiffe machen bei uns halt. Mit der frisch getauften „Le Lapérouse“ liegt etwas ganz Besonderes am Ostpreußenkai – nicht nur optisch. Sie gehört der Kreuzfahrtreederei Ponant. Ein Schiff der besonderen Art. 92 Kabinen und Suiten bieten auf einer Länge von 131 Metern Platz für 184 Gäste. Die Gäste an Bord erwartet etwas bisher Einzigartiges: Eine Unterwasser-Lounge. Unterhalb der Wasserlinie ist sie mit großen Panoramafenstern ausgestattet und gibt Einblick in die Unterwasserwelt.
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Die Seebrücke wird von Männern eines Sicherheitsdienstes bewacht. Ein Container zum Umkleiden steht am Grünstrand. Unter einem Pavillon ein kleiner Cateringstand. Am Ende der Seebrücke Lichterketten, Tische und ein Tresen. Kameras sind zu sehen. Aus einem Lieferwagen werden Scheinwerfer geholt. Verwunderte Spaziergänger schauen zu. Des Rätsels Lösung: Szenen für die romantische Komödie „Meine Mutter spielt verrückt“ werden hier gedreht. Auch im Atlantic Grand Hotel werden Einstellungen zu diesem Film gedreht. Der Film wird auf dem Sendeplatz „Endlich Freitag im Ersten” in der ARD ausgestrahlt. Datum noch nicht bekannt..
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08. August: Beim 16. Lübecker Feuerwehrlauf kämpfen sich 156 TeilnehmerInnen bei Böen um 5 Bft aus Südwest vom Start- und Zielpunkt Brügmanngarten zum Brodtener Ufer hin und zurück. Die Rundstrecke im Hauptlauf beträgt 10 Kilometer. Die Sportveranstaltung ist nicht für nur Mitglieder von Feuerwehren, sondern auch für Hobby- und Vereinsläufer. Aus Gailingen am Hochrhein (nahe der Schweizer Grenze) kommen die am weitesten angereisten Teilnehmer.
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Zu Wasser findet der „3. Captains‘ Cup“ statt. Den Traditionsseglern aus dem Lübecker Museumshafen und deren Gastschiffen kommen die 5 Bft gerade recht. Unter Segeln geht die Durchfahrt durch Travemünde zur „Untiefe Brodten-Ost“.
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Auf dem dritten Familienfest im Rahmen des Seebadfestes geben die Travemünder Vereine und Institutionen der Travemünder Jugendrunde wieder alles! Für Groß und Klein findet ein abwechslungsreiches, spannendes und zum Mitmachen einladendes Programm statt. Die Stadtschule hat ihre Türen geöffnet und ist mit vielerlei Aktionen dabei. Das Ganze wird von Kleinkunst und musikalischen Auftritten im Rahmen des Seebadfestes ergänzt.
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09.-10. September: Die “7 Türme Veteranen Fahrt“ endet im Brügmanngarten. Es ist eine geruhsame, touristische Ausfahrt und geht nicht um Schnelligkeit. Es werden Kontrollpunkte angefahren, an denen man den Zustand der Technik überprüfen lassen muss. Der älteste Teilnehmer der Veteranenfahrt ist 90 Jahre alt. Sein Lloyd Alexander ist 60 Jahre alt! Zusammen mit einem Mercedes Benz 220 S ist es das älteste Fahrzeug. Das zweitälteste ist ein Mercedes 220 Cabrio mit 59 Jahren.
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Die Verbindung Lübeck Hbf (23.03 Uhr) – Lübeck-Travemünde Strand (23.25 Uhr), samstags und sonntags und die Verbindung Lübeck Travemünde Strand (23.34 Uhr) – Lübeck Hbf (23.56 Uhr), samstags und sonntags fallen aus. Bis auf weiteres. So ist es in der Zeitung zu lesen. Grund: Nicht das Wetter ist diesmal schuld oder ähnliches. Der DB Regio in Schleswig-Holstein fehlen schlicht Triebfahrzeugführer!
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11.-21. September: Der Baggersand- Parkplatz wird geschlossen. Wo einst das alte TSVClubhaus auf dem Trayag-Sportplatz stand, wo einst Travemünder und Travemünderinnen ihrem Sport nachgingen, danach die Fläche zum großen Parkplatz wurde, wird ein Wohngebiet entstehen.
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Die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, ist zu Besuch. In ihrem bundesweiten Einsatz für berufliche Bildung setzt sie einen Schwerpunkt auf duale Ausbildung. Und hier ist die Aufmerksamkeit auf die Berufsbildungsstätte Travemünde der Handwerkskammer Lübeck gelenkt worden. Frau Büdenbender informiert sich über das Angebot vor Ort. Dieses erstreckt sich von der Aus- und Weiterbildung des Handwerks, von der Berufsorientierung, überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung bis hin zur Meisterprüfung. Die Bildungsstätte ist die größte Bildungseinrichtung des Handwerks in Schleswig-Holstein. Es gibt eine Zusammenarbeit zwischen der Bildungsstätte und den Landesberufsschulen, das „Travemünder Modell“. Zuvor besichtigt sie die Böbs-Werft, welche als Familienbetrieb seit 1912 von einer Generation zur nächsten erfolgreich weitergeführt wird.
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Der vierte Travemünder Lichterzauber setzt den Godewindpark wieder in Szene. Den Betrachter verzaubernde Lichtspielereien, gepaart mit bisweilen artistischer Kleinkunst, geben dem Ort für zwei Abende etwas Besonderes.
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25.-28. September: Die alte „Priwall IV“ muss noch bis zum Ende der Saison durchhalten. Ihre neue Kollegin – eigentlich Nachfolgerin – „Priwall VI“ liegt am Kohlenhof nicht einsatzfähig fest. Die Reparatur ist hoffentlich zum Beginn der neuen Saison 2019 erledigt.
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Strandkörbe gehen – Drachen kommen. Der Herbst ist da. Bei recht günstigen Winden erobern wieder u. a. wunderschöne Fantasiegebilde, Fische, Schneewittchen mit sieben Zwergen und gut ausgetüftelte Fluggeräte den Luftraum über dem Strand.
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29.-30. September: 150 Kinder und Jugendliche der 14 Lübecker Jugendfeuerwehren haben „Großeinsatz“. Es ist die Abschlussübung der Wehren. Gastgeber ist die Freiwillige Feuerwehr Travemünde. An den verschiedensten Einsatzorten wird geübt. Stadtschule, Marina Baltica und der Evershof sind dabei. Es gibt verschiedene Szenarien. Täuschend echt. Zum Abschluss gibt es an der Wache der Freiwilligen Feuerwehr noch Grillwürste und ein Beisammensein.
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Die MS Nordstjernen, benannt nach dem hellsten Stern im Sternbild Kleiner Bär, dem Nordstern, läuft ein. Am 26. Oktober 1955 war bei Blohm & Voss in Hamburg Stapellauf. Als ältestes Schiff der Hurtigruten fuhr sie bis zu ihrer Ausmusterung 2012 Liniendienst. Das unter Denkmalschutz gestellte Schiff wurde von der Vestland Rederi AS erworben. In einer Danziger Werft wurde das Schiff überholt und restauriert. Seit 2015 setzt Hurtigruten das Schiff jeweils in den Sommermonaten wieder für Expeditionsreisen rund um Spitzbergen ein. Sie ist 88,7 m lang und 12,64 m breit und hat 72 Kabinen. Begrüßt wird sie mit großen Wasserfontänen vom etwas älteren Löschboot „Walter Hävernick“. Gebaut 1930 in der August Pahl Werft in Finkenwerder. Heute liegt es als Museumsschiff bei der Löschbootstation 11 an der Kehrwiederspitze in Hamburg.
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