Portraits Travemünder Personen
Anita Schmöde und Hedi Wiechmann
Verantwortliche Mitarbeiterinnen
für die Verteilung von
„UNSER TRAVEMÜNDE“
Alle drei Monate laufen die Druckmaschinen bei der Offsetdruckerei Vogl in Travemünde auf Hochtouren. Nachdem das Lay-out von „Unser Travemünde“ nach Eingang aller Berichte und Anzeigen fertig gestellt wurde, beginnt sofort der Druck. Wir berichten darüber ausführlich in dieser Ausgabe anläßlich des 50. Jahrganges von U.T.
Nun beginnt der zweite Abschnitt im „Leben“ unserer kleinen, aber feinen Heimatzeitung. Sauber in Kartons zu je 100 Exemplaren verpackt, warten die Hefte auf ihren Transport. Und hier beginnt die verantwortungsvolle Aufgabe von Anita Schmöde und Hedi Wiechmann. Beide sind Mitglieder des Gemischten Chores der Travemünder Liedertafel, die die Aufgabe der Verteilung der Hefte an die Mitglieder beider Vereine, Travemünder Liedertafel und des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde, als Herausgeber übernommen haben.
Die Arbeit für die Zustellung der Zeitung beginnt schon vor der Fertigstellung des Heftes. Beide Vereine werden aufgefordert, rechtzeitig die Klebeadressen für Versand und Zustellung abzuliefern; Anschriften müssen aktualisiert, Neuzugänge, Umzüge und auch Todesfälle berücksichtigt werden. Das funktioniert nicht immer vollkommen, weil die entsprechenden Meldungen häufig nicht pünktlich eingehen.
Noch druckfrisch werden die Hefte mit den Klebeadressen versehen und sortiert. Der Teil an die auswärtigen Bezieher wird zur Post gebracht und erreicht auf diesem Wege die erwartungsfreudigen Leser. Die größte Menge aber, etwa 800 Hefte, werden ausgetragen. Bei Wind und Wetter sind Hedi Wiechmann und Anita Schmöde unterwegs, um möglichst schnell alle Mitglieder beider Vereine, aber auch der Behörden, wie z. B. Kurverwaltung, Polizei, Stadtbücherei, Schule usw. zu beliefern. Daß diese auch körperlich anstrengende Arbeit nicht an einem Tag zu erledigen ist, wird wohl jedem Bezieher einleuchten. Trotzdem gibt es doch mitunter Beschwerden, weil Herr X. festgestellt hat, daß Frau Y. „Unser Travemünde“ zwei Tage früher erhalten hat. Wir bitten also um Verständnis.
Nun aber zu den beiden Damen, die diese wahrhaft mühsame Aufgabe übernommen haben. Beide gehören zur reiferen Jugend und haben den 2. Weltkrieg erlebt, sind aber schnell, zuverlässig und fast nur guter Laune, trotz einiger Querelen, die sie mit Fassung ertragen.
Hedi Wiechmann wohnt in der Torstraße 38 und kam in Travemünde zur Welt. Sie ist eine geborene Haase. Viele kennen sicher ihren Bruder, den Segelmacher Heino Haase, der seine weit über Travemünde hinaus bekannte Werkstatt am Gneversdorfer Weg betreibt. Ihre betagte Mutter wohnt noch immer in der Danzmannstraße. In Travemünde hat Hedi auch die Schule besucht und 1960 den Bundesbahnbeamten Heinrich Wiechmann geheiratet, der leider vor kurzer Zeit verstorben ist. Zwei Töchter sorgten bald für die nötige Beschäftigung, so daß Hedi ihren ursprünglichen Beruf mit dem der Hausfrau tauschte.
In ihrer Freizeit malt sie gern, widmet sich ihrer Heimatsprache, dem Plattdeutsch, und ist natürlich begeisterte Sängerin im Gemischten Chor der Liedertafel.
Anita Schmöde, geborene Klün, erblickte das Licht der Welt im ostfriesischen Esens. Durch ihren Mann, dem Kapitän Karl-Heinz Schmöde, den sie 1961 heiratete, kam sie nach Travemünde und wohnt jetzt mit ihm in der Roggenbukstraße 2. Vater und Bruder hat sie im Krieg verloren und ihre Mutter ist im gesegneten Alter von 101 Jahren vor 6 Jahren im Travemünder Haus Brigitta verstorben. Als ihre beiden Söhne geboren wurden, gab sie ihren Beruf ebenfalls auf und wurde wie Hedi Wiechmann, zu damaligen Zeiten üblich, ebenfalls Hausfrau. Jetzt freut sie sich über ihre 2 Enkelkinder.
Anita singt bereits seit 1974, damals noch im Frauenchor der Travemünder Liedertafel, der später ein gemischter Chor wurde. Neben diesem „Hobby“ engagiert sie sich ebenfalls bei der Pflege der plattdeutschen Sprache und natürlich auch bei der Gartenarbeit.
Beiden Damen liegt aber ganz besonders ihre verantwortungsvolle Tätigkeit bei dem Vertrieb von „Unser Travemünde“ am Herzen und dafür wollen wir ihnen an dieser Stelle herzlich danken, mit dem Wunsche, daß sie noch viele Jahre gesund und engagiert für „Unser Travemünde“ wirken können.
Helmuth Wieck
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