Rolf Schwippert

Portraits Travemünder Personen

Rolf Schwippert

geb. 10. Mai 1925
gest. 21. August 2015

Ingenieur i. R. und
Autor plattdeutscher Erzählungen

Er erfreut seit vielen Jahren die Leser von Unser Travemünde mit seinen meist sehr aktuellen plattdeutschen Berichten und Geschichten. Deswegen ist es selbstverständlich, daß wir sein Portrait auf PLATTDÜÜTSCH aufzeichnen.

Rolf Schwippert

För de plattdüütsche Spraak hett Rolf Schwippert sik al ümmer insett. Se is as en roden Faden dörch sien Leven lopen. As he dörch sien Beroop för vele Johr’n ut sien Heimat weg weest is, hett he dormals al den Plaan hatt, wenn he wedder trüch na Tramünn kümmt, grünnt he en plattdüütschen Krink.

Rolf Schwippert is an 10. Mai 1925 in Lübeck op de Welt kamen. Bit 1937 is he as lütten „Gangbutscher“ mit sien Frünnen dörch de Oolstadt von Lübeck trocken. Ut de Tiet stammt sien Weten över de Stadt. Dor hett he mit sien Speelkamraden ümmer Plattdüütsch snackt. As he denn na Tramünn keem, kunn he överall wieder Platt snacken. Plattdüütsch weer sien Ümgangsspraak. Alleen in de Schoolstünn bi’n Schoolmeister wöör Hochdüütsch spraken.

An de Schooltiet slööt sik en Lehr as Elektriker an. De Lehr kunn he grad noch afsluten, denn weer Krieg un he wöor Soldaat. Ok dor kunn he sien Plattdüütsch bruken. He wöör as Soldaat in Holland insett. Dor weer de plattdüütsche Spraak en Slötel to de hollandsche Spraak.

Af Juni 1945 hett he 2 Johr in Tramünn as Radiomechaniker arbeit. Dorna weer he 12 Johr in Westfalen in’t Radiofach un Wärmemesstechnik to Gang. In de Tiet hett he sien Fru funnen. 1949 hebbt se heirat. Neven sien Beroop is he avends na de Ing.-School in Dortmund gahn un hett dor sien Afschluß in Elektrotechnik maakt. Dor weer vör de plattdüütsche Spraak blots wenig Tiet. He harr aver dat grote Glück, dat sien Swiegermodder westfälisch Platt snacken de. So kunn he doch af un an mit ehr en poor Wöör Platt snacken.

Wenn up den Lippe-Siedenkanal Elbkahns ut Hamborg vörbi kemen, weer dat Lengen na Water un Oostsee un na sien Heimat aver bannig groot. Dor wöör denn ok de to Anfang nennte Plaan born. 1959 harr dat Lengen en Enn. De Familie, in de Twischentied üm en lütt Dochter gröter, trock na Tramünn. Bald keem noch en lütten Söhn dorto.

In Tramünn hett he bi de „Schlichting-Werft“ 2 Johr un bi de „Flender-Werft“ 26 Johr mit Schipps-Elektrotechnik to doon hat. 1988 güng he in Rente.

Bi al düsse Begeven hett he de plattdüütsche Spraak nich vergeten. 1983 füng he mit de plattdüütsche Schrieverie an. Over 300 plattdüütsche Vertellen, Glossen, Reportagen un Kortgeschichten hett he för de „Lübecker Narichten“ ünner Fiete, för de „Möwenpost“ ünner Korl, un för „Unser Travemünde“ ünner sien Namen schreven.

Fiete lehrt Plattdüütsch1985 hett he de „Tramünner Klöönsnackrunn“ in de Gang bröcht. De Krink besteiht nu al 20 Johr. Sien Arbeit för de plattdüütsche Spraak wöör denn dörch de swore Krankheit von sien Fru ünnerbroken. Sülvst weer he ok bannig krank, hett dorbi aver sien swoorkranke Fru to Huus bit to ehr’n Dood pleegt. As denn de Tieden dorna wat sinniger weem, hett he sik wedder vör de plattdüütsche Spraak insett. Dorbi is he mien Lehrmeister woorn. Wi hebbt tohoop al’n Barg plattdüütsche Geschichten schreven.

Schon lang müß he mit ankieken, dat de Plattsnacker ümmer weniger warrt. Üm dor gegen to stüürn, hett he en Plattdüütsch Lehrbook schreven. Nu, in 2005 hett he dat Book „Fiete lehrt Plattdüütsch, Du ok!“ trecht. Dat Book is för Anfänger, Lütte un anner Lüüd dacht. De Husum-Verlag druckt dat Book un bringt dat Book Anfang Mai in den Bookhannel. lk meen, donnit hett Rolf Schwippert sik för de plattdüütsche Spraak insett, dormit se noch lang erhollen blifft.

Antje Heßler

Zur Erinnerung an Rolf Schwippert
Rolf SchwippertAm 21.08. ist Rolf Schwippert im Alter von 90 Jahren gestorben. Mit ihm verliert Travemünde einen Menschen, der sich um das Plattdeutsche verdient gemacht hat. Und nicht nur Travemünde: drei Bücher hat der ehemalige, in Lübeck geborene Ingenieur verfasst : “Fiete lehrt plattdüütsch”, “Äs dat männischmal so kümmt” sowie “Graaf Luckner un anner Lüüd”- alle erschienen im Husum-Verlag . Dass das Plattdeutsche nicht in Vergessenheit geriet,, ist auch auf eine andere Initiative aus dem Jahr 1985 zurückzuführen. Er rief am 30.12. jenes Jahres als “Roper” die “Klönsnackrunn” ins Leben mit dem Ziel, Geschichten zu erzählen und zu sammeln. So lebt er in seinen Werken fort und in seinem Wirken in denjenigen, denen er die Liebe zum Plattdeutschen vermittelt hat und die in seinem Sinne weitermachen.
Als Zeitdokument soll dabei der Abdruck seines Aufrufs vom 30.Dezember 1985 dienen.
Wir denken, lieber Rolf, immer gerne an Dich zurück.
Rolf Fechner

Aufruf Klönsnackrunn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufruf Klönsnackrunn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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