Aus der Geschichte des Busverkehrs
von Lübeck nach Travemünde und der LVG
Zusammengestellt von Wolf Rüdiger Ohlhoff
anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der LVG im Jahr 2021
Teil 2
Fortsetzung aus UT Heft 3/391
1950/51
Mit den ersten Büssing-Trambussen hielt die modernste Bustechnik Einzug bei der LVG. Mit ihrem 135 PS-Unterflormotor boten die Busse der neuen Generation 41 Sitz- und 15 Stehplätze für ihre Fahrgäste an. Einer der Busse wurde 1956 bei der Fa. Kässbohrer zu einem Gelenkbus umgebaut, der dann über 71 Sitz- und 46 Stehplätze verfügte.
1957
Mit neuen Omnibussen wurde sowohl der Linien- als auch der Reisedienst weiter ausgebaut. Eintägige Ausflugs- und Kaffeefahrten begründen den guten Ruf der LVG.
1959
Seit 1959 wurden die in Berlin bei O&K gebauten Doppeldecker auch zwischen Lübeck und Travemünde eingesetzt. Die hellgelben Busse mit ihren Fahrgästen wurden von Fahrern und Schaffnerinnen in blauer Uniform und weißer Mütze betreut.
1960
Neben den traditionellen Linien A, B und C betrieb die LVG 1960 ab dem Sommerfahrplan einen Stadtverkehr in Travemünde.
1976
Ab dem 20.8. 1976 mussten die Lübecker und Travemünder Fahrgäste umlernen: Wegen des neu entwickelten Verkehrskonzeptes für die Innenstadt durch das Stadtplanungsamt musste die LVG ihre seit 20 Jahren angestammte Haltestelle an den Schrangen aufgeben und an die Untertrave vis à vis dem Holstentor umziehen, wo heute noch, wenn nicht gebaut wird, die LVG-Busse halten.
1981
In diesem Jahr gab es eine erste Annäherung zwischen den städtischen Busbetrieben und der LVG: es wurden im Stadtgebiet gemeinsame Haltestellen eingerichtet und die Haltestellennamen vereinheitlicht.
1991
Im November des Jahres wurde in Lübeck der neue ZOB in Betrieb genommen. Die LVG erhielt den Bussteig 19 zugewiesen.
1992
Zwischen der LVG und den Stadtwerken Lübeck wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen. Gegenseitige Fahrtarif- un Fahrscheinanerkennung wurden vereinbart.
1993
Die LVG übernahm von den Stadtwerken die Linie 33, die in 7verschiedenen Varianten von Travemünde nach Bad Schwartau fuhr.
1994
Nach 73 Jahren erfolgreicher Firmengeschichte des Familienbetriebes „Wendelborn“ wurde die LVG seit dem 01. August 1994 ein öffentliches Unternehmen. Mit der neuen gesellschaftsrechtlichen Lösung mit dem Stadtverkehr Lübeck unter dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft“ wurde der Bestand der LVG gesichert und die Ziele des neuen Eigners Stadtverkehr Lübeck – für den zukünftigen ÖPNV-Wettbewerb gewappnet zu sein – erfüllt.
1995
Anfang des Jahres wurde die Wiederaufnahme des Reisedienstes nach kurzer Unterbrechung von der großen Schar der Stammkunden erfreut begrüßt. Mit gutem Erfolg wurden die Tagesfahrten und OmnibusKurzreisen der LVG wieder aufgenommen.
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Als Fazit der Geschichte der LVG ist festzuhalten, dass es ihr gelungen ist, aus kleinsten Anfängen heraus, zu Beginn oft unüberwindbar scheinende Hindernisse meisternd, zu einem aus der Lübecker Verkehrsgeschichte nicht wegzudenkenden Bestandteil zu werden.
Wie antwortete doch neulich ein alter Bekannter auf meine Frage, wohin er denn seinen Ausflug machen wolle: „ Ich fahr‘ mit Wendelborn nach Travemünde!“, womit eigentlich alles gesagt wäre!
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Quellenangabe:
UT Travemünde
Gedenkschrift LVG- 75 Jahre 1921—1996
„100 Jahre Nahverkehr in Lübeck“ Wolf-Rüdiger Saager – Verein Lübecker Verkehrsfreunde e. V.
Archiv der Hansestadt Lübeck
Archiv der LVG mit Unterstützung des Stadtverkehr Lübeck, Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Abdruck der Fotos mit freundlicher Genehmigung der Presseabteilung von „Lübeck-Verkehr“
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